Mitteleuropäer wurden spät und schnell zu Milchtrinkern

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04 Sep 2020 22:55 #1 von Jupiterl
BRONZEZEIT-FUNDE
Mitteleuropäer wurden spät und schnell zu Milchtrinkern
4. September 2020, 11:10

Die Gebeine auf einem bronzezeitlichen Schlachtfeld zeigen: Noch vor etwa 3.300 Jahren konnte nur eine Minderheit Milch verdauen

Die sogenannte Lactasepersistenz ist eine ausgesprochen praktische Errungenschaft der Evolution. Menschen, die auch als Erwachsene noch das Verdauungsenzym Lactase in ausreichendem Umfang produzieren, können problemlos Milch und Milchprodukte verdauen. Das Aufspalten des Milchzuckers Laktose erschließt ihnen eine Nahrungsressource, die keineswegs allen offensteht: Während im heutigen Mitteleuropa nur etwa zehn Prozent der Bevölkerung einen Lactasemangel haben und damit laktoseintolerant sind, kann sich dies in anderen Weltregionen auf bis zu 90 Prozent belaufen.

Evolutionärer Vorteil
Die gängigste Theorie besagt, dass erwachsene Milchtrinker einen evolutionären Vorteil hatten. Milch hätte als energiereiche, unkontaminierte Flüssigkeit in Zeiten von Nahrungsmangel oder verseuchtem Trinkwasser höhere Überlebenschancen geboten. Wer Milch konsumieren konnte, hatte höhere Überlebenschancen – und damit auch eine höhere Wahrscheinlichkeit, seine Gene weiterzugeben. Auf diese Weise soll sich die Lactasepersistenz in manchen Ethnien bis zu den heutigen Werten ausgebreitet haben.

Weiteres:
www.derstandard.at/story/2000119773075/m...ell-zu-milchtrinkern

dx.doi.org/10.1016/j.cub.2020.08.033

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