"Der digitale Blick ..."

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06 Sep 2011 21:53 #1 von archaeologieforum.at
"Der digitale Blick ..." wurde erstellt von archaeologieforum.at
ArchäologieForum > Archäologie und EDV | Technik und Naturwissenschaften > Der digitale Blick in längst vergangenes Leben

Geschrieben von: Aristoteles Sunday, 19.09.2010, 18:19

Der digitale Blick in längst vergangenes Leben

Der Leiter des neuen Ludwig Boltzmann Institut in Wien, der Archäologe Neubauer, zeigt wie die Arbeit der „virtuellen Archäologen“ aussieht. Die Messungen werden motorisiert erledigt und durch Hightech unterstützt.

18.09.2010 | 19:00 | von Veronika Schmidt (Die Presse)

„Was wir früher in einem Tag geleistet haben, war grandios und weltweit überzeugend“, sagt der Archäologe Wolfgang Neubauer, Leiter des neuen Ludwig Boltzmann Instituts (LBI) in Wien: „Wir konnten durch Magnetometer mehrere Hektar, mit Radarmethoden eineinhalb Hektar an einem Tag erfassen.“ Nun werden Messungen motorisiert erledigt und durch Hightech unterstützt. „Ich selbst habe es vor zwei Jahren nicht für möglich gehalten. Aber was wir früher an einem Tag geschafft haben, ist heute eine Sache von zwanzig Minuten.“

Bei der Eröffnung des Ludwig Boltzmann Instituts für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie, die am Dienstag in der Uni Wien stattfand, zeigte er in einem Video, wie die Arbeit der „virtuellen Archäologen“ aussieht: Unbedarfte Beobachter würden die Forschungen als landwirtschaftliche Betätigungen einstufen. Beim Erfassen des Bodens und der darin verborgenen Strukturen nutzen die Wissenschaftler Traktoren, die statt Dreschwerkzeugen Bodenscanner hinter sich herziehen, und auch rasenmäherähnliche Geräte.

Zudem kommen Flugzeuge zum Einsatz, wenn große Landschaften auf Spuren von jahrtausendealter menschlicher Zivilisation abgesucht werden. Laserscanning, Bodenradar, hyperspektrales Scanning – all das macht Dinge sichtbar, die bisher im Verborgenen geblieben sind – und sie verletzen den Boden nicht. Grabungen würden meist keine so genauen Ergebnisse bringen: Holzreste existieren z. B. nach Jahrtausenden nicht mehr, aber die Spuren ihrer Zersetzung können von den feinen Geräten erkannt werden.

„Woodhenge“ entdeckt. „Wir wollen weggehen von der Erforschung einzelner archäologischer Hotspots hin zur Erfassung ganzer Landschaften, um zu sehen, wie die Fundstellen miteinander in Beziehung standen: Wo waren die Rohstofflager? Wo die Transport- und Verkehrswege?“ Stonehenge in England war seit Langem ein solcher Hotspot mit Steinen, die vor etwa 4000 Jahren aufgestellt wurden. Durch die Arbeit des neuen LBI wurde im Juli in nächster Nähe von Stonehenge ein „Woodhenge“ entdeckt: Für die Erfassung des Holzkreises mit zirka 25 Meter Durchmesser brauchten die Forscher nur vier Wochen.

In Österreich werden derzeit die städtischen Strukturen in Carnuntum erfasst, ebenso die Kreisgrabenanlagen im Weinviertel. „Bei der Luftbildarchäologie können wir ganze Wälder abholzen, ohne einem Baum etwas zuleide zu tun“, sagt Neubauer.

In der Erfassung und Rekonstruktion der archäologischen Landschaften kommen auch mathematisch-physikalische Grundregeln zum Einsatz, die einst von Ludwig Boltzmann selbst aufgestellt wurden. Das war wohl mit ein Grund, warum der ehrwürdige Herr bei der Eröffnung „persönlich“ vorbeischaute: zuerst in digital rekonstruierter Form auf der Leinwand, dann dargestellt vom Direktor des Ludwig Boltzmann Instituts für Biografische Forschung, Wilhelm Hemecker.

("Die Presse", Print-Ausgabe, 19.09.2010)

archaeologieforum.at war super, aber archäologieforum.org gräbt tiefer!

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26 Nov 2011 22:00 - 26 Nov 2011 22:03 #2 von Karl

Secret history of Stonehenge revealed
Ancient site may have been place of worship 500 years before the first stone was erected

www.independent.co.uk/life-style/history...evealed-6268237.html

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Letzte Änderung: 26 Nov 2011 22:03 von Carolus. Grund: Nachtrag Text

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28 Nov 2011 16:38 #3 von Jupiterl
Jupiterl antwortete auf Aw: "Der digitale Blick ..."
For somebody who does not want to polish up his English:
Archäologie Erstellt am 28.11.2011.
Kult in Stonehenge noch viel älter

Der berühmte Steinkreis von Stonehenge in Südengland war nicht das erste mythologische Monument im Umkreis der heute sichtbaren Anlage. Forscher untersuchten Strukturen, die bereits etwa 500 Jahre vor der Errichtung der Steine entstanden sind.

Mit Hilfe von magnetischen Analysemethoden und Bodenradar konnten sie zeigen, dass große Gruben genau dort ausgehoben wurden, wo - vom Steinkreis aus gesehen - die Sonne am Tag der Sommersonnenwende auf und unter geht, wie die britische Tageszeitung "Independent" am Wochenende meldete.

Drei Kilometer lange Anlage
Bereits seit vergangenem Jahr arbeitet ein Team von Wissenschaftlern der Universität Birmingham und des Ludwig Boltzmann Instituts für Archäologische Prospektion in Wien an der großflächigen Vermessung der Umgebung von Stonehenge, wie der Direktor des Boltzmann Instituts, Wolfgang Neubauer, erklärte.

Die Forscher haben eine bereits bekannte, rund 1,5 Kilometer nördlich des Steinkreises gelegene noch ältere Struktur - den sogenannten Cursus - erstmals vollständig mit den magnetischen Methoden und Bodenradar vermessen.


Weiteres:
science.orf.at/stories/1691046/

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28 Nov 2011 22:49 #4 von Karl
Karl antwortete auf Aw: "Der digitale Blick ..."

Unser bester Jupiterl schrieb: For somebody who does not want to polish up his English

Wo doch gerade Jupiterl immer wieder gerne anglophone Medien bzw. aus solchen zitiert? B)
Anyway, wir haben für die Fälle des Falles ja unser Übersetzungsbüro.

In diesem Sinne: www.pasthorizonspr.com/index.php/archive...-route-at-stonehenge


Es wird Zeit, dass wir endlich unseren Stonehenge-Thread aus dem aAF hier reaktivieren ... (ich sag´s dem Herrn von archaeologieforum.at :whistle:)

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