Prekärsuppe eingebrockt oder: Neverending Story - Thema PREKARIAT

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02 Mär 2015 21:14 #1 von archaeologieforum.at
Anlass für einen Aufguss ...

650 Jahre Uni Wien - Wir feiern mit!
Die IG LektorInnen lädt zur Prekärsuppe


Die Mehrzahl der 'LektorInnen' und 'WissensarbeiterInnen' der Universität Wien haben keine oder nur befristete Dienstverhältnisse, sie leisten aber mit ihren Kompetenzen, Erfahrungen und ihrer Lehre einen wichtigen Beitrag zum Fortbestehen der Alma Mater. Für einen immer weiteren WissenschafterInnenkreis ist diese Art der Beschäftigung zu einer dauerhaften, mitunter lebenslangen Arbeitsrealität geworden.
Die IG LektorInnen und WissensarbeiterInnen lädt daher anlässlich des Starts der Feierlichkeiten zum 650-Jahr-Jubiläum der Uni Wien zu einer Prekärsuppe ein und fordert:
Sicherheit statt Prekarität!

Besucht uns am Info-Stand der IG LektorInnen:
12. März 2015, zwischen 10.00 und 14.00 Uhr
vor dem Hauptgebäude der Universität Wien
(gleich beim rechten Eingang ins Gebäude)


Aus dem aAF ausgegraben:

ArchäologieForum > Beruf: Wünsche, Erfahrungen, "Karriere" / Stellenausschreibungen / Jobsuche / Personalia > Thema: PREKARIAT

Geschrieben von: lector Saturday, 30.04.2005, 02:35
Prekäre Aussichten - prekarisierte Forscher

Prekäre Arbeitsverhältnisse greifen um sich: Wissenschaftler spielen bei diesem wirtschaftlichen Umwandlungsprozess seit Jahren eine ungewollte Vorreiterrolle. Geringe Entlohnung und eine verfehlte Förderungspolitik für alle Forscher, die keine institutionelle Bleibe gefunden haben, konstatiert die Historikerin Andrea Ellmeier von der IG Externe LektorInnen in einem Gastbeitrag - sie hält die Auswirkungen der Hochschulpolitik auf rund 5.000 freie Lehrbeauftragte in Österreich für eine "Verschleuderung von Wissenskapital".


Die Verschleuderung von Wissenskapital

Von Andrea Ellmeier

In Österreich war der Begriff Prekarität bis vor kurzem im allgemeinen Sprachgebrauch noch recht wenig verbreitet, wenngleich ein Report der "IG Externe LektorInnen und freie WissenschafterInnen" bereits im Jahr 2000 für die Beschreibung gerade der freien WissenschaftlerInnen den Begriff "Prekarisierte" lanciert hatte.

Prekarisierte Intellektuelle sind - so Anne und Marie Rambach in dem Buch "Les intellos precaires", "Personen, die im kulturellen und intellektuellen Feld arbeiten und auf eine Art und Weise leben, die als unüblich gilt, ohne fixe Arbeit und ohne fixes Gehalt. Personen, die die Vorteile eines Berufs und der daraus sich ergebenden gesellschaftlichen Anerkennung genießen, ohne von dem Status, der sich normalerweise daraus ergibt, profitieren zu können".

Es handelt sich konkret um hochqualifizierte WissenschaftlerInnen, deren Qualifikation und soziales Prestige (verkörpert in akademischen Titeln wie Doktor, Habil: Doz., Prof.) in keinem Verhältnis zu ihren realen Lebensbedingungen - die oft überaus prekär sind - stehen.

IG LektorInnen 2000: "Zwischen Autonomie und Ausgrenzung" (pdf-Datei) www.univie.ac.at/IG-LektorInnen/enquete.pdf

Franz Seifert über "Les intellos precaires" (9.12.02)
science.orf.at/science/seifert/63485


Immer weniger fixe Jobs

Die Situation des wissenschaftlichen und kulturellen Arbeitsmarkts hat sich in den letzten Jahren - wie auch der allgemeine Arbeitsmarkt - keinesfalls entspannt, sondern vielmehr weiter angespannt, zynisch gesprochen: auf einem recht schlechten Niveau eingependelt.

Immer weniger Vollarbeitsplätze, immer weniger fixe Jobs: meist Projektarbeit mit unbezahlten Vorlauf- und Nachbereitungszeiten, immer größere Unsicherheit der Auftragslage aufgrund zu geringer Forschungsbudgets, speziell im kultur- und sozialwissenschaftlichen Bereich.

Uni-Autonomie auf Kosten der Schwächsten

Die Autonomie der Universitäten geht auf Kosten der am schwächsten abgesicherten Gruppen: Im Lehrkörper sind das die externen LektorInnen (und freien WissenschaftlerInnen), deren Position sich in den letzten Jahren immer prekärer gestaltet - sei es in der Entlohnung, sei es durch eine aufgrund der finanziellen Engpässe zunehmend geringere Nachfrage seitens der Institute.

Die Schwächsten auf der anderen Seite sind die Studierenden, die zwar seit 2001 Studiengebühren bezahlen müssen, eine gute Studienbetreuung aber keinesfalls gewährleistet bekommen.

Rund 5.000 gering entlohnte Externe

Damit wird freilich das Arbeits- und Produktionsklima in Forschung und kreativer Wissenschaft von Tag zu Tag schlechter, prekärer. Die IG LektorInnen spricht von ungefähr 5.000 Lehrbeauftragten in Österreich, die sich rege am wissenschaftlichen Leben beteiligen, d.h. unentgeltlich Vorträge auf Konferenzen halten und Beiträge für wissenschaftliche Zeitschriften schreiben.

Sie tun dies, um Publikationen vorweisen und Lehraufträge und Forschungsprojekte bekommen zu können, müssen also vielerlei Arbeiten unentgeltlich oder gering entlohnt im Sinne einer "wissenschaftlichen Karriere" übernehmen, sind dann aber plötzlich zu alt für eine Antragstellung für ein Stipendium bzw. für einen Preis.

Überholte Forschungsförderung

"Damit ist ein grundsätzliches Problem angesprochen: Die Forschungsförderungspolitik orientiert sich an einem stringenten, traditionellen und institutionellen Karriereverlauf, der vielleicht vor 20 Jahren aktuell und 'normal' war. Die mit diesem Verständnis von WissenschaftlerInnenkarrieren einhergehende altersmäßige Limitierung läuft den realen Karriereverläufen von freien WissenschafterInnen diametral dagegen." (Margit Reiter, Vortrag bei der parlamentarischen Enquete "Frauen und Wissenschaft" am 11.4.2005 im Parlament in Wien). Frauen sind davon noch stärker betroffen als Männer.
Verband feministischer Wissenschafterinnen

Individuelle Schicksale - Resultate von Strukturen

Da Freie WissenschaftlerInnen zu unterschiedlichen Zeiten lehren, treffen sie sich nicht regelmäßig an ihrem Arbeitsplatz, der Universität, sondern arbeiten getrennt voneinander zu Hause: Die in Raum und Zeit derart partikularisierten WissensproduzentInnen von der Notwendigkeit eines gemeinsamen Vorgehens zu überzeugen, sie zu solidarisieren, war und ist das Anliegen der IG Externe LektorInnen bereits seit 1996, als es zu den ersten Universitätsbudgetkürzungen gekommen war.

Damit war auch gleich klar, dass davon die am wenigsten Abgesicherten am allermeisten betroffen sein werden: "Was als individuelles Schicksal erlebt wird - 15 und mehr Jahre zwischen prekären Arbeitsverhältnissen zu wechseln - ergibt sich notwendig aus Strukturen, in denen ein großer temporärer Arbeitsmarkt einem beständig kleiner werdenden Angebot an grundlagenfinanzierten Stellen gegenübersteht" (Günter Hefler in: MayDay-Zeitung. Supplement der Wiener Straßenzeitung Augustin, April 2005.)

Protest mit positivem Ausgang
Welch positive Auswirkungen der Zusammenschluss von marginalisiert Beschäftigten haben kann, zeigt z.B. ein von vielen LektorInnen der historischen Institute der Universität Wien unterschriebener Protestbrief an die Studienprogrammleitung, den Dekan und Rektor im Februar 2005, in dem entschieden gegen die für das Sommersemester 2005 geplanten massiven Kürzungen der LektorInnnen-Gehälter (für zwei Wochenstunden - inklusive aller Vorbereitungs- und Nachbereitungsarbeiten, Sprechstunden, Betreuung - von 2.291,40 Euro auf 900 Euro für ein ganzes Semester) protestiert wurde. Der Protest war erfolgreich. Offen bleibt, wie die Entlohnung im Herbst 2005 aussehen bzw. wer dann überhaupt noch einen Lehrauftrag bekommen wird.


Eine mögliche Realisierung: "WissenschaftlerInnenhaus"

Angekommen in einer Wirtschafts-Wissensgesellschaft ist es heute höchste Zeit, dass sich diese immer mehr werdenden "kulturellen ArbeitskraftunternehmerInnen" stärker für eine gemeinsame Vertretung ihrer Interessen engagieren.

Die IG Externe LektorInnen hat z.B. in diesem Sinne bereits im Jahr 2001 in einer Machbarkeitsstudie die Errichtung eines WissenschaftlerInnenhauses gefordert, das zunächst durch die Förderung der öffentlichen Hand ermöglicht und als genossenschaftliches Modell betrieben werden soll.

Intelligentes Konzept für die Verwertung von Wissenskapital

Das in seiner Struktur äußerst offen konzipierte Haus böte eine adäquate Möglichkeit für eine(n) intelligente(n Ausbau und) Nutzung des Wissens-Know-Hows einer bestens ausgebildeten, hoch motivierten, dennoch in prekären (Erwerbs-)Arbeitsverhältnissen lebenden Gruppe.

Ein WissenschaftlerInnenhaus bedeutet eine selbständige, "freie" Organisation der "freien ForscherInnen" und der Versuch einer bestmöglichen Aufbereitung ihrer Forschungsergebnisse durch ein verschiedenartiges Set an wissenschaftspolitischen Begleitmaßnahmen wie gemeinsame Infrastruktur, ein Wissenschaftsmanagement und PR - ein intelligentes Konzept für die Verwertung von Wissenskapital.

Die Europäisierung der politischen Aktionen gegen die rasante Zunahme von prekären Arbeitsverhältnissen am EuroMayDay ist eine gute Plattform für Allianzbildungen zwischen den unterschiedlichen Gruppen von Prekarisierten.

[29.4.05]

Über die Autorin
Andrea Ellmeier ist Kulturwissenschafterin und Historikerin, Lehrbeauftragte an der Universität Wien sowie Vorstandsmitglied der IG Externe LektorInnen und Freie WissenschafterInnen.
IG Externe LektorInnen und freie WissenschafterInnen
www.univie.ac.at/ig-lektorInnen


science.orf.at/science/news/135023


EuroMayDay www.euromayday.at/

kulturrisse 02-05: EuroMayDay 05 igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1114329221

Machbarkeitsstudie "WissenschafterInnenhaus", Wien 2001 (pdf-Datei)
www.univie.ac.at/IG-LektorInnen/Wissensc...erInnenhaus_text.pdf

Andrea Ellmeier: Prekäre Arbeitsverhältnisse für alle? (IG Kultur)
igkultur.at/igkultur/kulturrisse/1046078977/1046165243


Mehr zu dem Thema in science.ORF.at:

Neue Selbstständigkeit: "Prekariat" verändert die Welt (29.4.05)
science.orf.at/science/news/135021

Bologna-Prozess: Wohin führen die Uni-Reformen? (10.11.04)
science.orf.at/science/news/129901

Geschrieben von: lector Saturday, 30.04.2005, 03:03
Vgl. science.orf.at/science/news/135021

Neue Selbstständigkeit: "Prekariat" verändert die Welt

Werkverträge, freie Dienstverhältnisse und neue Selbstständigkeit sind Schlagworte, die längst nicht mehr nur das Leben einer gesellschaftlichen Randgruppe bestimmen. Der italienische Soziologe Sergio Bologna betonte bei einem kürzlich in Wien gehaltenen Vortrag, dass der gesamte so genannte Mittelstand grundlegend verändert werde. Statt des "Proletariats", das am 1. Mai auf sich aufmerksam macht, würde heute das "Prekariat" Wissenschaft und Politik herausfordern.

Einzelunternehmertum als Phänomen des Mittelstands

Immer größere Teile der Wertschöpfung von Unternehmen werden über außen stehende Dritte abgewickelt werden, ganze Wirtschafts- und Gesellschaftsbereiche machen sich selbstständig.

Einzelunternehmertum ist heute ein Phänomen des Mittelstands, dessen Netzwerke angesichts der immer kürzeren Projektzyklen zu zerfransen drohen, hielt der Wiener Soziologie Harald Katzmair als Vorredner zu Sergio Bologna fest. Als Antwort seien umfassende politische Konzepte gefragt.

"Prekariat": Hochflexibel und schlecht abgesichert
Die prekär Beschäftigten werden mehr, und sie arbeiten meist unter schwierigen sozialen Bedingungen: Ihr Arbeitsleben zeichnet sich durch flexible Arbeitszeiten, die Abrufbereitschaft und eine im Vergleich mit Angestellten schlechtere sozialrechtliche Absicherung aus.

Von Betroffenen und Wissenschaftlern wurde deshalb für diese Gruppe - in Analogie zum "Proletariat" - der Begriff des "Prekariats" gebildet.

Früher sollten Gegensätze ausgeglichen werden ...

Das "Prekariat" stellt Wissenschaft und Politik vor neue Herausforderungen, hielt der Soziologe Sergio Bologna in seinem Vortrag fest, in dem er erste Einblicke in sein im Herbst 2005 erscheinendes Buch "Die Zerstörung der Mittelschichten. Thesen zur Neuen Selbstständigkeit" bot: Das Arbeitsrecht stammt aus einer Zeit, als die Wirtschaft noch auf Massenproduktion und Fließbandarbeit basierte.

Es wurde davon ausgegangen, dass zwischen Arbeitnehmern und Unternehmern ein Ungleichheitsverhältnis besteht, das durch Gesetze und den Sozialstaat ausgeglichen werden sollte.
Mehr zum Wirtschaftsmodell des Fordismus (Wikipedia)
de.wikipedia.org/wiki/Fordismus

... heute vereinen sie sich zu "Neuen Selbstständigen"

Die Neuen Selbstständigen aber vereinen die früher als Gegensätze verstandenen Charakteristika in einer Person: Sie sind Unternehmer und Arbeitnehmer gleichzeitig, meist fungieren sie auch noch als Investor, ohne dessen Kapital die "Firma" gar nicht arbeiten könnte.

Von zentralisierten Betrieben zu "Netzwerkunternehmen"

Dass diese neuen Formen von Selbstständigkeit in den letzten Jahren massiv zunahmen - in Italien machen die "Neuen Selbstständigen" schon ein Drittel der gesamten Arbeitskraft aus -, führt Soziologe Bologna auf strukturelle Veränderungen in der Wirtschaft zurück:

Während früher zentralisierte Betriebe dominierten, die möglichst viel in ihren Hallen produzieren wollten, dominieren heute die "Netzwerkunternehmen".

Auslagerungen zahlen sich aus

"Netzwerkbetriebe" lagern möglichst große Teile ihrer Wertschöpfung an Dritte aus, was sich für sie auszahlt: Laut einer 2002 durchgeführten Analyse der Wertschöpfung italienischer Unternehmen zählten jene Firmen zu den rentabelsten, die 80 Prozent ihrer Tätigkeit über "Außenleistungen" abwickelten.

Angeheizt wurde diese Entwicklung durch die neuen Informationstechnologien, mit denen dezentrale Arbeit realisiert werden konnte.

Prekariat: Häufig in kreativen oder innovativen Bereichen

Harald Katzmair, Soziologe und Geschäftsführer des auf Netzwerkanalysen spezialisierten Unternehmens FAS.research, sieht noch ein anderes besonderes Kennzeichen des Prekariats: Seine Vertreter gehören überdurchschnittlich oft kreativen oder innovativen Bereichen an.

Neue Selbstständige finden sich besonders häufig in der Softwareproduktion, bei Medien, im Consulting, in Grafik und Design, im Gesundheitsbereich, in der Forschung und im Umfeld wissenschaftlicher Dienstleistungen sowie in Kunst und Kultur.

Studie "Creative Industries"
Untermauerung für diese These liefert eine 2004 von drei wissenschaftlichen Instituten publizierte Studie zu den "Creative Industries" in Wien. In der Analyse heißt es, dass "Freelancer weit häufiger mit der Erbringung kreativer Leistungen beauftragt werden als die Festangestellten".

Im audiovisuellen Sektor und in "Grafik, Design und Werbung" werden bis zu 100 Prozent der freien MitarbeiterInnen für kreative Tätigkeiten eingesetzt. Die Schlussfolgerung der Studie: "Die Bedeutung der Freelancer mit den kreativen Anforderungen der Branche steigt, weshalb ihnen in den CIs insgesamt eine herausgehobene, unvergleichbar bedeutendere Stellung zukommt als das in anderen volkswirtschaftlichen Sektoren der Fall wäre."
Die Studie "Untersuchung des ökonomischen Potenzials der 'Creative Industries' in Wien" (pdf-Datei) www.creativeindustries.at/pdf/Endbericht.pdf


Out-sourcing des Innovationsrisikos

"Die kreative Produktion hat sich aus den bestehenden Institutionen und Organisationen mit abgesicherten Jobs und Karriereverläufen an eine prekarisierte Peripherie und Semiperipherie ausgelagert", so Katzmair in seinem Einleitungsvortrag zu Sergio Bologna: "Das Innovationsrisiko wurde in den vergangenen Jahren buchstäblich out-gesourced."

Da sich gleichzeitig auch die Projektzyklen verkürzen und damit das Tempo am Arbeitsmarkt immer größer wird, hat der einzelne kaum mehr Gelegenheit, seine Beziehungsgeflechte zu vertiefen. Der Mittelstand verfügt zunehmend über zerfledderte und ausgefranste Netzwerke mit vielen Lücken.

Zerbröckelnde Basis für stabile Kontakte

"Die Menschen kommen überhaupt nicht mehr dazu, gemeinsame Interessen, Werte, Ziele, Anschauungen zu formulieren, geschweige denn praktisch zu erfahren", so Katzmair.

Es fehlt schlicht die Zeit für den Aufbau von Sicherheit gebenden Netzwerken, und auch jene Institutionen, die bisher den Arbeiter- und Mittelschichten eine solide Basis gegeben haben, zerbröckeln. Als Beispiel nennt Katzmair die Universitäten, wo in den vergangenen Jahren der Druck, schnell zu studieren und damit wenig Zeit in soziale Kontakte zu investieren, massiv erhöht wurde.

Die Kehrseite der "Do-it-alone Mentalität" sieht der Soziologe in Burn-Out, Depression und sozialem Isolationismus.

"Angestelltenverhältnis für alle" greift zu kurz

Wie können aber Antworten auf diese Entwicklungen aussehen? Die Forderung nach einem klassischen Angestelltenverhältnis für alle, wie er oft aus Gewerkschaftskreisen laut wird, läuft angesichts der aktuellen Situation ins Leere, waren sich Sergio Bologna und Harald Katzmair einig.

Gefragt seien vielmehr umfassende politische Reformen, denn eine erfolgreiche Gesellschaft könne es sich nicht leisten, dass ihre innovativsten Teile nach wenigen Jahren Berufstätigkeit ausgebrannt und isoliert seien.

Integrierendes Bildungssystem und Grundsicherung

Ein Bildungssystem, das nicht auf Segregation setzt, sondern Menschen stabile Netzwerke aufbauen lässt, gehört genauso zu den Vorschlägen der beiden Soziologen, wie ein Anrecht auf soziale Absicherung für alle - gleichgültig in welchem Arbeitsverhältnis sie tätig sind.

Investment in stabile Netzwerke gefragt

Grundrechte wie etwa das Streikrecht, das für neue Selbstständige nicht greift, müssten überdacht und neue Formen der Interessenorganisation gefunden werden. Dabei gehe es vor allem um die Integration der indivualisierten "Prekarier" in stabile Netzwerke, in deren Errichtung Gewerkschaften und Politik investieren müssten.

Elke Ziegler, science.ORF.at, 29.4.05

Geschrieben von: lector Saturday, 30.04.2005, 13:47
Siehe zur Lage der "externen LektorInnen" unser Thema unter archaeologieforum.at/forum/index.php?showtopic=1757

Geschrieben von: Guest Saturday, 16.07.2005, 16:43
science.orf.at/science/news/138068

"Die Überflüssigen": Überflüssiger Soziologie-Begriff?

Kein Mensch ist gerne überflüssig. Dennoch gibt es viele Menschen, die sich so fühlen. Und noch mehr, die dazu gemacht werden. In der deutschsprachigen Soziologie wird der Begriff seit geraumer Zeit verwendet, um eine wachsende Gruppe der Gesellschaft zu beschreiben: Langzeitarbeitslose, prekär Beschäftigte, Menschen, die keine soziale Anerkennung mehr bekommen.

In einem aktuellen Beitrag für die Zeitschrift "Transit-Europäische Revue" klopft die Soziologin Sabine Hark von der Universität Potsdam den Begriff der "Überflüssigkeit" auf seine Tauglichkeit ab.

Trifft er die ablaufenden Transformationsprozesse der Gesellschaft oder trägt er eher zu einer Verschleierung bei?



Der Artikel "Überflüssig. Deutungsbegriff für neue gesellschaftliche Gefährdungen" ist in der Zeitschrift "Transit - Europäische Revue"
(Nr. 29, Juli 2005) erschienen, die am Institut für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) herausgegeben wird.

Der Text in "Transit"
www.iwm.at/index.php?option=com_content&...ew&id=276&Itemid=454


[...]

Geschrieben von: lector Wednesday, 21.09.2005, 17:39
science.orf.at/science/news/140766

Soziologie heute: Prekäre Arbeit, wenig Widerstand
Das Arbeitsverständnis junger Sozialforscher hat sich grundlegend gewandelt. Gedanken an einen sicheren Job liegen fern, die meisten schlagen sich mit kurzfristiger Projektarbeit durch. Zunehmende Abhängigkeit von Auftraggebern bedroht auch die inhaltliche Qualität der Forschungsarbeiten. Die Soziologin Elisabeth Simbürger hat die Arbeitsbedingungen ihrer jungen Kollegen erforscht und präsentiert die Ergebnisse in einem Gastbeitrag sowie am Soziologiekongress in Wien.

Weiterlesen bitte a.O.

Geschrieben von: Brigitte Ecker Wednesday, 21.09.2005, 19:57
Leider lassen sich die Leute immer mehr einwickeln, um jeden Preis "fachspezifisch" zu arbeiten, anstatt abzulehnen, wenn einem die Bedingungen beim besten Willen nicht passen.

Warum gehen sie nicht in die Admin einer solchen Einrichtung? So viel weniger verdient man auch nicht und der Job ist sicherer. Eine befristete Anstellung taugt nur als erster Job, spätestens der dritte muss unbefristet sein.

Dann geht man eben runter auf fachnahe. Allzu fachfremd sollte er nicht sein, rät

Phönissa, die Karriereberaterin , die mit einem Haxen auch in der Soziologie steht

Davon abgesehen sehen immer mehr dieser Leute ihre Interessensvertretungen, die vor solchen Verträgen warnen bzw. sich für eine bessere soziale Absicherung einsetzen, als Arbeitsverhinderer.

Geschrieben von: lector Wednesday, 14.12.2005, 14:05
forschungsnewsletter.univie.ac.at/index....ws%5BbackPid%5D=9363

Geschrieben von: archaeodingsda Sunday, 19.02.2006, 14:22
derstandard.at/?ressort=Arbeitsplatz

Geschrieben von: lector Sunday, 19.02.2006, 17:40
QUOTE
... und schaut selbst, wo man bleibt. Und das ist auf Dauer ausgesprochen anstrengend.


Wie wahr.

Geschrieben von: lector Saturday, 1.04.2006, 15:07
derstandard.at/?id=2398513 31. März 2006 18:31


QUOTE
Das hässliche Wort "Präkarisierung"
Ein Gespenst geht um in Europa – Eine Kolumne von Hans Rauscher


Was heißt "Gespenst" - das ist längst bittere Tatsache!

Geschrieben von: Guest Monday, 10.04.2006, 01:07
CALL FOR PAPERS: Gendered Subjects VI:

<>
Freiheit und Geschlecht – Offene Beziehungen, Prekaere Verhaeltnisse

Unter dem Stichwort Liberalisierung vollziehen die westlichen Gesellschaften seit mehr als zwei Jahrzehnten eine janusgesichtige Veraenderung: Einerseits werden Normen zunehmend aufgeweicht und ermoeglichen unterschiedlichste individuelle Lebensentwuerfe (Stichwort: gleichgeschlechtliche Ehe), andererseits nimmt der Druck des Marktes auf ebendiese individuellen Sphaeren (Stichwort: Selbstmanagement) zu: Der Rueckzug der Politik aus immer mehr Lebensbereichen geht Hand in Hand mit dem Vormarsch der Oekonomie.

In diesem Prozess mit ungewissem Ausgang stehen insbesondere auch Geschlechterkonstruktionen und Geschlechterverhaeltnisse auf dem Spiel. Diskurstheoretische Ansaetze der Gender Studies sind dabei nur ungenuegend analysetauglich, weil sie von einem machtvollen Regulierungsapparat mit klaren Verantwortlichkeiten ausgehen. Sie muessen dahingehend erweitert werden, dass das Diktat des Marktes in seiner Allmaechtigkeit entpersonalisiert und entideologisiert, sowie gesellschaftlicher Zusammenhalt zunehmend ueber „Selbsttechnologien“ (Michel Foucault) sichergestellt wird. Diese Selbsttechnologien sind jenen Gruppierungen leichter aneigenbar, die schon bisher ueber mehr Ressourcen verfuegten. Deregulierung und Privatisierung gehen daher u.a. im mehrfachen Sinne auf Kosten der Frauen: Einerseits ist die Umsetzung geschlechtergerechter Masznahmen an ein sozialpolitisches Regulativ gebunden, andererseits werden viele bislang oeffentliche Aufgaben in den privaten Bereich ausgelagert und dort vor allem von Frauen – unentgeltlich! – wahrgenommen.

Diese gesellschaftliche Entwicklung wirkt global - im geographischen wie im uebertragenen Sinn. Die Ringvorlesung versucht, Leerstellen und Freiraeume in den unterschiedlichsten Sphaeren zu beleuchten und Zusammenhaenge aufzuzeigen. Die Kategorie Geschlecht soll entlang folgender Schwerpunkte analysiert werden:

„Freiheit“ und Politik: (Von der Aufklaerung zum Neoliberalismus) Zivilgesellschaft, Global Governance, „neue Buergerlichkeit“, Migration und Menschenrechte;

„Freiheit“ und Oekonomie: Unbezahlte Arbeit (Care-/Reproduktionsarbeit), Arbeitsmigration, Sexarbeit, Kolonisierung durch Freihandelszonen, Prekaritaet, „Ich-AG“;

„Freiheit“ und Medien: „soziales“ Marketing, „Berlusconismo“ und Zensur, Neue Medien, Werbebilder, Geschlechterstereotype im Film;

„Freiheit“ und Gesellschaft: Familienmodelle, liberalisierter Bildungs-„Markt“, Reproduktionstechnologie, Technik und Risikodiskurs
Fuer die Ringvorlesung im Rahmen des Magisterstudiums Gender Studies, die im Studienjahr 2006/07 an der Universitaet Wien stattfinden wird, laden wir WissenschafterInnen aller Disziplinen ein, ihre Perspektive zu obigen Fragestellungen einzubringen. Vortragende erhalten ein Honorar von € 100,-- und Reisekosten bis zu € 150,--, eine Publikation der Beitraege ist geplant. Das Programm der Ringvorlesung wird in Kooperation mit der Bundesvertretung der Oesterreichischen HochschuelerInnenschaft entwickelt, die ein Tutorium zur Ringvorlesung organisiert.

Wir bitten um Zusendung von Vorschlaegen mit Arbeitstitel und Thesenpapier (ca. 3000 Zeichen) sowie Lebenslauf und Anschrift bis 25.05.2006 an:

<>Marlen Bidwell-Steiner (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Referat Genderforschung, Universitaetscampus Hof 7, Spitalgasse 2, 1090 WienTel: 01/4277/18452




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Geschrieben von: Guest Tuesday, 25.04.2006, 11:40
Subject: [Mayday] Wer vertritt deine Interessen? Prekarisierung,
Organisierung, Soziale Rechte


> Wer vertritt deine Interessen?
> Prekarisierung, Organisierung, Soziale Rechte
>
> Wo: Hörsaal 1, NIG
> Wann: Mittwoch, 26. April 2006, 19.00
>
> Mit den gegenwärtigen Prekarisierungsprozessen einher geht die
> Notwendigkeit
> der Entwicklung neuer Organisierungsformen. Doch welche Instrumente des
> Kampfes stehen zur Verfügung? Wo und unter welchen Vorraussetzungen sind
> Allianzen verschiedener AkteurInnen für einem gemeinsam Kampf um (soziale)
> Rechte möglich oder notwendig? Und wie könnte eine den heutigen Arbeits-
> und
> Lebensverhältnissen adäquate Form der Interessenvertretung aussehen? Ein
> Roundtable zur "(Selbst-)Organisierung der Unorganisierbaren" mit:
>
> Eva Blimlinger (IG externe LektorInnen und freie WissenschafterInnen)
> Ljubomir Bratic (BUM)
> Zora Doppelaxt (Autonomes Frauenzentrum Wien)
> Andi Novak (ÖH)
> Rubia Salgado (MAIZ)
> Eva Scherz (GPA)
> N.N. (Erwerbsloseninitiative AMSand)
> und Dir!
>
> Eine Kooperationsveranstaltung von euromayday.at und der ÖH.
> Euromayday 006 Wien: Parade am 1. Mai - 14 Uhr Yppenplatz, 1160 Wien
>
>
> --
> Andi Novak _ Referat für Sozialpolitik
> Österreichische HochschülerInnenschaft _ Bundesvertretung
> Austrian National Union of Students
>
> Taubstummengasse 7-9 / 4.Stock _ 1040 Wien
> Tel: 0676 888 52 234
> Mail: andi.novak[at]oeh.ac.at
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Geschrieben von: Guest Tuesday, 25.04.2006, 18:28

Infos: www.ufg.ac.at/flexart

flexart/ ausstellung und symposium:



Ausstellung von Freitag 28.04. bis Samstag 13.05.2006

Symposium am Freitag 12.05.2006, 9.30 bis 18.00 Uhr

Ort: Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 8, 4020 Linz




Ausstellung und Symposium setzen sich auseinander mit den Prekarisierungstendenzen von Arbeitsbedingungen und den Auswirkungen auf die Einzelnen, diskutieren den Begriff "Arbeit" und versuchen Lösungsansätze zu formulieren. Dabei nehmen sie das Kunst- und Kulturfeld (KünstlerInnen und Kulturschaffende als Rolemodel) genauer unter die Lupe.



flexart/ ausstellung:

Statements von KünstlerInnen wie auch SozialwissenschafterInnen werden in 10 Positionen zu sehen sein: von Ausbildung und Kunstmarkt über ökonomische Lebensrealitäten zu Arbeitslosigkeit und (Stellen-)Anzeigen. Isolation, Formation und Widerständiges wird in eine "Stadt als Fabrik" gesetzt.



Vernissage:

Freitag, 28.04. 2006, 17.00 Uhr, Aula, Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 8

Dauer der Ausstellung: 28. 04. - 13. 05. 2006



KünstlerInnen:

Elke Auer, Ljubomir Bratic, Kiki Bereiter, Daniela Deutsch, Marion Habringer, KV - ekw14,90, KV - KAPU, Clemens Kogler, Michi Mühlegger, Chris Müller, Heike Nösslböck, Pia Schauenburg, Josefa Schweiger, Nora Sternfeld, Hannah Stippl, Marlies Stöger, Esther Straganz, Ingo Randolf.



Projekte:

Die Überflüssigen_06, Herr Kraske, I AM, SHE IS, WE ARE - WORKING ON FIRE, "un(i) – SICHT – bar", [:her:]bstimpressionen, FÜR MICH, endlich urlaub, SERIOUS PLAY, arbeit 2.0, WIR - AG,







flexart/ symposium

zum laufenden Forschungsprojekt flexible@art wird in drei Panels *arbeit, *ausbildung&universität und *praxen Stellung bezogen



Freitag, 12. 05. 2006

Ort: Kunstuniversität Linz, Hauptplatz 8



Beginn: 9.30 Uhr



10.00 - 12.00 *arbeit

Im Zusammenhang mit Flexibilisierung, Existenzsicherung/Grundsicherung, Zeit/Mobilität, Arbeitszeit/Freizeit sollen die aktuellen und bekannten Entwicklungstrends in Erinnerung gerufen, diese mit möglichen Erklärungsmustern verknüpft und daraus allgemeine strategische Schlussfolgerungen gezogen werden.



13.30 - 15.30 *universität&ausbildung

Nachgespürt wird im Besonderen dem Spannungsfeld zwischen den Notwendigkeiten und Möglichkeiten von Qualifizierung und einer Neuverortung von Bildungsinstitutionen.



16.00 - 18.00 *praxen

Beleuchtet den individuellen und kollektiven Umgang von KünstlerInnen und KulturarbeiterInnen mit den aufgetretenen Anforderungen des flexiblen Kapitalismus. Die Diskussion über und ein Festmachen von gesellschaftlichen Praktiken und gemeinsamen Strategien bilden somit den abschließenden Schwerpunkt des Symposiums.



18.30 Lecture mit Maurizio Lazzarato





Vorträge&Diskussionen mit:

Boris Buden, Andrea Ellmeier, Daniela Koweindl, Armin Chodzinski, Eva Kosa, Eva Blimlinger, Hito Steyerl, Beat Weber, Sylvia Riedmann, Angela Melitopoulos, Maurizzio Lazzarato.

Moderation: Eva Blimlinger, Andrea Ellmeier



Anmeldung: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!

Infos: www.ufg.ac.at/flexart





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Geschrieben von: Guest Wednesday, 26.04.2006, 12:37
jungle-world.com/index.php

jungle-world.com/redirect/2.php


QUOTE
Gerade in Frankreich wird seit Jahren über die »Klasse« der »gefährdeten Intellektuellen« diskutiert, von der Marine und Anne Rambach in ihrem Buch »Les Intellos précaires« sprechen. Gemeint ist damit die Mehrzahl der Hochschulabsolventen, denen es nicht mehr gelingt, eine ordentliche Anstellung zu erhalten, und die stattdessen auf »Projekte«, Stipendien oder schlecht dotierte Lehraufträge angewiesen bleiben.

jungle-world.com/seiten/2006/17/7611.php

Geschrieben von: Guest Thursday, 27.04.2006, 12:53
www.zeit.de/2006/18/Prekariat

Geschrieben von: lector Friday, 7.07.2006, 17:39
library.fes.de/pdf-files/asfo/03514.pdf

Geschrieben von: Guest Tuesday, 3.10.2006, 17:20
Einladung

zur Präsentation des Buches Zuviel Wissen? Zur Wertschätzung von Arbeit und Wissen in der Moderne (Berlin 2006) von Manfred Füllsack

Zu Fragen der Arbeit und Wissensarbeit unter Bedingungen der "Prekarisierung", zur Bildung und ihrer Organisation, sowie zu den Möglichkeiten einer partiellen Entkoppelung der Einkommen von Arbeit durch ein Garantiertes Grundeinkommen diskutieren mit dem Autor
Univ. Prof. Dr. Elisabeth Nemeth, Vorständin des Instituts für Philosophie an der Universität Wien
Dr. Alfred Pfoser, Leiter der Wiener Städtischen Büchereien
Zeit: Di. 17. Oktober 2006, 19.00h
Ort: Hauptbücherei Wien - Am Gürtel, Urban-Loritz-Platz 2a, 1070 Wien, Veranstaltungsraum


Manfred Füllsack, Univ. Doz. Dr., ist Sozialwissenschafter an der Universität Wien und Autor mehrerer Bücher zu Fragen der Arbeit und der Gesellschaftsentwicklung in der Moderne

homepage.univie.ac.at/manfred.fuellsack/zuvielwissen.html

Geschrieben von: Guest Wednesday, 11.10.2006, 11:08
Liebe ListenteilnehmerInnen,

wir möchten alle Interessierten herzlich zu unserer Ringvorlesung Gendered Subjects VI:
,Freiheit und Geschlecht - Offene Beziehungen, Prekäre Verhältnisse' einladen.


Das Thema des ersten Vortrags lautet:
'Von der Freiheit auszusterben. Neue Freiheiten im Neoliberalismus'

Vortragende: Univ.-Prof.in Dr.in Birgit Sauer, stv. Vorständin des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Wien

Zeit: Donnerstag, 12.10.2006, 17:00 - 19:00 h
Ort: Universitätscampus AAKH, Spitalgasse 2, Hof 2, Hörsaal A, 1090 Wien


Die Ringvorlesung ist im Rahmen des Focusmoduls des Magisterstudiums Gender Studies sowie des Basismoduls zum Studienschwerpunkts Gender Studies anrechenbar und für alle Interessierten offen.


Konzeption und Koordination: Marlen Bidwell-Steiner, Referat Genderforschung der Universität Wien in Kooperation mit Susanne Kimm und Michaela Reichel vom Referat für feministische Politik der Österreichischen HochschülerInnenschaft
--
Referat Genderforschung
Universitaetscampus AAKH
Spitalgasse 2, Hof 7
A-1090 Wien
Tel. +43 1 4277 18451
Fax +43 1 4277 18459
E: uni-fem[AT]univie.ac.at
www.univie.ac.at/gender







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IG-Externe mailing list
IG-Externe[AT]lists.univie.ac.at
lists.univie.ac.at/mailman/listinfo/ig-externe

Geschrieben von: Guest Wednesday, 22.11.2006, 11:28
jungle-world.com/seiten/2006/47/8872.php
(unten auf "Zur Jungle World" klicken)

Geschrieben von: Brigitte Ecker Thursday, 23.11.2006, 21:54
Ich werde das Thema Studierende und Lehrende am Montag bei unserem Bundesausschuss behandeln. Da gibts einige konkrete Sachen auf meinem Schreibtisch.

Geschrieben von: KARL Wednesday, 2.05.2007, 12:08
science.orf.at/science/news/148008

Geschrieben von: JPontormo Thursday, 1.11.2007, 14:38
Heute, am Feiertag, im "Standard"... Der Termin für die Veröffentlichung ist sicher kein Zufall... Und die Verschärfung der Zumutbarkeits-Bestimmungen ist m. E. in mehreren Punkten verfassungsrechtlich tatsächlich eine Zumutung (zum Beispiel die Ermächtigung von Vermittlungs-Firmen, Arbeitslosengeld-Bezüge zu sperren; die Ausdehnung der zumutbaren Pendel-Strecken; die 24-Stunden Verfügbarkeit der Arbeitslosengeldbezieher; die Pflichtversicherung für Freie Dienstnehmer bei gleichzeitiger de facto-Schlechterstellung gegenüber Angestellten etc. etc.). Ein Thema, das viele von uns (Archäologen aber auch allgemein in wissenschaftlichen Berufen Tätige) leider noch betreffen wird oder schon betrifft!


Bessere soziale Absicherung für Freie

Freie Dienstnehmer werden ab 1. Jänner 2008 in die Arbeitslosen-Versicherung und in die betriebliche Mitarbeiter-Vorsorge einbezogen
Wien - Die Regierung hat am Mittwoch nach vorheriger Absprache mit den Sozialpartnern ein großes "Flexicurity-Paket" geschnürt. Dieses sieht u.a. vor, dass freie Dienstnehmer künftig auch arbeitslosenversichert sind. Die Kosten werden zwischen Arbeitgeber und Dienstnehmer geteilt. Auch Selbstständigen wird es ermöglicht, sich arbeitslosenversichern zu lassen.

Weiters teilte der Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) nach dem Ministerrat mit, dass es zu einer Ausweitung der betrieblichen Vorsorge kommen wird. Demnach werden GSVG-Versicherte verpflichtet, für Freiberufler und Bauern wird dies auf freiwilliger Basis funktionieren.

Zumutbarkeits-Bestimmungen

Verschärft werden ferner die Zumutbarkeits-Bestimmungen. Bei Langzeitarbeitslosen wird es ermöglicht, diese auch in sozioökonomischen Branchen einzusetzen. Im Klartext bedeutet dies, dass sie unter bestimmten Umständen auch zu sozialen Dienstleistungen für die Gesellschaft verpflichtet werden können. Bezüglich der Fahrzeiten zum Arbeitsort sind bei einem Full-Time-Job gesamt zwei Stunden zumutbar, bei Teilzeitarbeit eineinhalb Stunden. Festgelegt wurde auch, dass Personen, die keine Betreuungspflicht haben, in jedem Fall 20 Stunden zur Verfügung zu stehen haben.

Schließlich ist im Paket auch eine Verbesserung der Bildungskarenz enthalten. Diese wird künftig im Falle eines entsprechenden Wunsches schon nach einem und nicht wie bisher nach drei Jahren gewährt. Zusätzlich wird die Entschädigung von jetzt 430 Euro fast verdoppelt auf 800 bis 850 Euro.

Positive Reaktionen

Mit dem Paket "wurden Quantensprünge in der sozialen Sicherheit" für die heimischen Unternehmer getan, betonte Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl. Gerade für Kleinstunternehmer werde dank der Arbeitslosenversicherung eine deutliche Verbesserung geschaffen um vor Erwerbslosigkeit geschützt zu sein.

In die selbe Kerbe schlägt Sozialminister Erwin Buchinger (SPÖ). Es sei wichtig, dass freie Dienstnehmer und Ein-Personen-Unternehmen "bestmöglich" abgesichert sind. "Mit all diesen Verbesserungen ist Österreich wieder ein Stück sozialer geworden", meinte Buchinger.

ÖVP-Sozialsprecher, Werner Amon, betonte, dass von dem Flexicurity-Paket 500.000 Menschen profitieren würden. Eine "gerechte Absicherung" für die neuen Beschäftigungsverhältnisse (wie etwa Call-Center-Mitarbeiter oder Architekten) "war ein Gebot der Stunde."

Lob vom Wirtschaftsbund

Auf positive Resonanz stößt das Flexicurity-Paket auch beim Wirtschaftsbund. Für alle Wirtschaftstreibenden würde nun die "soziale Sicherheit der Selbstständigen optimiert", so Wirtschaftsbund-Generalsekretär Karlheinz Kopf.

Auch die Landwirtschaftskammer begrüßt den Beschluss. Es wurde nämlich die Möglichkeit eröffnet, die steuerlich begünstige Mitarbeitervorsorge in Anspruch zu nehmen. Einerseits werden den zunehmenden Herausforderungen mobiler Arbeitsmärkte begegnet und andererseits könne auch die Altersversorgung gestärkt werden. Mit diesem Modell der Betriebsvorsorge habe die ÖVP bewiesen, dass ihr die soziale Absicherung freier Dienstnehmer sowie der Bauern "sehr am Herzen liegt", meinte Bauernbund-Präsident Fritz Grillitsch.

ÖGB-Arbeitsmarktssprecher Rudolf Kaske betonte, das mit dem Flexicurity-Paket ein "wichtiger Teilerfolg" erreicht wurde. Der nächste Schritt muss "die arbeitsrechtliche Absicherung" der freien Dienstnehmer sein. (APA)

Quelle: derstandard.at/?url=/?id=3094880

Unbedingt auch die Kommentare lesen! Die Sache ist nämlich bei weitem nicht so "günstig" wie sie klingt...

Geschrieben von: lector Thursday, 1.11.2007, 16:47
Allein das Wortungetüm "Flexicurity" sollte hellhörig machen.
Die "Security" steht da nämlich nicht an erster Stelle, sondern die "Flexibilität", zu übersetzen als "zu jeder Arbeit unter jeder Bedingung bereit sein".

Geschrieben von: JPontormo Thursday, 1.11.2007, 19:41
Und diese magische Flexibilität ist 1) ein kosmetisches Mittel, die Arbeitslosenquote weiter zu senken; 2) ein politisches Entgegenkommen gegenüber Dienstgebern wie Personalvermittlungsfirmen (mehr privat, weniger Staat, auch im Sinne der SPÖ = "Sozialdemokratie"??? ) durch die weitere Verfestigung des freien Dienstnehmerverhältnisses, das de facto ja eine Gruppe unter- bzw. außerhalb der arbeitsrechtlichen Schutzverhältnisse (über Jahrzehnte erstritten von SPÖ und Gewerkschaften), also in prekärer Beschäftigungslage, geschaffen hat; 3) eine Unterhöhlung bestehender Angestellten- und Dienstnehmerverhältnisse, da man durch diese Gangart eine Nivellierung nach unten erreichen wird; 4) eine Beruhigung des teilweise in der Führung der SPÖ noch vorhandenen sozialen Gewissens, da man die "Flexicuri(osi)ty" ja als Fortschritt qualifizieren kann. Somit meiner Meinung nach ein politischer Konsens, der einerseits den realen Bedürfnissen der Privatwirtschaft in die Hände spielt, andererseits statistische Korrekturen liefern wird, die Wirtschafts- und Sozialpolitik in gutem Licht erscheinen lassen. Für Freie Dienstnehmer, die keine Wahl haben (da in ihrer Branche - und ich sage konkret: z.B. in der Mehrzahl etwa der in Österreich angebotenen Grabungsjobs - nur solche Verträge angeboten werden), wirkt sich eine verpflichtende Arbeitslosenversicherung hingegen mit Sicherheit oft ungünstig aus, da wäre eine optionale Variante besser gewesen, bei der jeder nach seinem eigenen Einkommen entscheiden kann, ob er einzahlen will oder nicht.

Geschrieben von: lector Tuesday, 18.12.2007, 08:03
Leider viel Wahres in Jacopos Beitrag.

Hier der Hinweis auf eine Veranstaltung in Leipzig:



Prekarisierung von Wissenschaft und wissenschaftlichen
Arbeitsverhältnissen

Freitag, 11.01.2008, 16:00 Uhr bis Samstag, 12.01.2008, 17:00 Uhr

Ort: Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Leipzig

Arbeitstagung des Bund demokratischer Wissenschaftlerinnen und
Wissenschaftler (BdWi), in Kooperation mit

BFW - Bildungs- und Förderungswerk der GEW
FIB - Forschungs- und Informationsstelle beim BdWi
Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Rosa-Luxemburg-Stiftung
Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen
StudentInnenRat der Universität Leipzig
Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di)

Seit Ende der 70er Jahre, spätestens jedoch seit der 3. HRG-Novelle und
dem so genannten Zeitvertragsgesetz (1985) wird die strukturelle
Unterfinanzierung der Hochschule in Lehre und Forschung überwiegend
durch eine Verschlechterung der Arbeitsbedingungen des
wissenschaftlichen. Mittelbaus aufgefangen.
In letzter Zeit häufen sich Meldungen, die auf die Phänomene eines
neuartigen „akademischen Proletariats“ hinweisen, wodurch die bisherigen
Verschlechterungen nicht nur graduell fortgesetzt werden, sondern
möglicherweise eine neue Qualität in der Entwicklung des sich zwischen
Massenbetrieb und „Exzellenzzentren“ polarisierenden deutschen
Hochschulsystems angezeigt ist.

* Zunahme atypischer Beschäftigung *
Als gesichert gilt, dass die Zahl der „irregulären“ wissenschaftlichen
Beschäftigten relativ und absolut (vorrangig, wenn auch nicht
ausschließlich, Lehrbeauftragte sowie Privatdozentinnen und
Privatdozenten) wächst und dass diese immer mehr zu einer Stütze des
regulären Lehrangebotes werden: an manchen Fachbereichen betrifft dies
bis zu 50 Prozent der Pflichtveranstaltungen. Ursprünglich sollten
Lehraufträge eine Ergänzung der Studienangebote durch Menschen aus der
(normalbeschäftigten) Berufspraxis – und damit eine willkommene Form des
Austausches zwischen Hochschule und Gesellschaft – sein. Mittlerweile
wächst der relative Anteil derjenigen, die von Lehraufträgen (im
Schnitt: 300 Euro pro Semester) und anderen Honorartätigkeiten
„hauptberuflich“ leben. Die Ausbildung des so genannten
wissenschaftlichen Nachwuchses realisiert sich immer weniger über
reguläre Beschäftigung-verhältnisse. In der Forschung läuft kaum noch
etwas ohne Drittmittel, wobei die Vertragsbedingungen (Dauer,
Arbeitsumfang) sich ständig verschlechtern.

Der allgemeine Trend der Deregulierung von Arbeitsverhältnissen
(„Arbeitskraftunternehmer“) nimmt im Wissenschaftsbetrieb offenbar
spezifische Formen der Herausbildung einer neuartigen Schicht
hochqualifizierter, gering entlohnter schein-selbstständiger
Wissensarbeiterinnen und -arbeiter an. Allerdings erfolgt dies auch
nicht gleichmäßig, sondern die Probleme sind in den einzelnen
Fachgebieten sehr unterschiedlich ausgeprägt.

* Bestandsaufnahme und Widerstand *
Ziel der Tagung ist es erstens, diese Problematik im Sinne einer
Bestandaufnahme präziser zu erfassen und öffentlich sichtbarer zu
machen. Zweitens geht es um die Diskussion von Widerstands- und
Reformperspektiven im Sinne der (von verschiedenen historischen
Mittelbaubewegungen formulierten) Zielsetzung »Aufgabengerechte
Personalstruktur – was heißt das heute?«. Schließlich sollen drittens
die Auswirkungen einer Deregulierung akademischer Arbeitsverhältnisse
auf wissenschaftliche Denk- und Verhaltensweisen diskutiert werden



*Programm:*

Freitag, 11. Januar
16.00 – 17.30
Eröffnungs-Teach In »Wissenschaft und Beschäftigungsverhältnisse an
Hochschulen«

* Torsten Bultmann (BdWi): Ziel dieser Tagung
* Dr. Alex Demirovic (TU Berlin): Aktuelle wissenschaftliche
Arbeitsbedingungen und die Perspektive kritischer Wissenschaft
* Iris Nowak (Redaktion analyse & kritik): Streit um Prekarität =
Streit um Normalität! Einführung in aktuelle Kontroversen

17.30 – 19.00
Anmeldung und Abendessen
19.00 – 21.30
Podiumsdiskussion: »Eliteuniversitäten und wachsendes akademisches
Proletariat!« - Widersprüche und Perspektiven der Personalstruktur an
Hochschulen
- Eröffnung und Begrüßung durch die Veranstalter
- Grußwort des Rektors der Universität Leipzig

* Emilija Mitrovic (BdWi, ver.di) – Moderation
* Joachim Weber (HRK - Hochschulrektorenkonferenz)
* Dr. Marianne Kriszio (BUKOF – Bundeskonferenz der
Frauenbeauftragten an Hochschulen)
* Gunter Haake (ver.di, Referat Selbstständige)
* Dr. Anette Simonis (LAMB – Landesvertretung Akademischer Mittelbau
Berlin)
* Dr. Andreas Keller (GEW Geschäftsführender Vorstand)
* Dr. Frank Nolden (Kanzler Universität Leipzig)


Samstag, 12. Januar
9.00 – 12.30 Uhr: Parallele Workshops (inkl. 30 Minuten Kaffeepause)
Workshop I: Zur Theorie der Prekarität (Kontroversen) – Subjektive
Verarbeitungsstrategien von Prekarisierungserfahrungen in akademischen
Milieus

* Iris Nowak (Redaktion analyse & kritik)/Peter Birke (Gruppe Blauer
Montag): Prekarität und Normalität – ein ungeklärtes Verhältnis
* Thomas Goes (Universität Oldenburg): „Das gerät hier alles so ins
Rutschen mit dem Zusammenhalt“ – einige Anmerkungen zu unsicherer
Erwerbsarbeit und marktdisziplinierender Selbstregierung.
* Dr. Magnus Treiber (Universität München): Zur Situation der
Lehrbeauftragten und zu den Erfahrungen eines Streiks an der Uni
München

Workshop II: Institutionelle Bedingungen wissenschaftlicher Karrieren im
internationalen Vergleich

* Marc Kaulisch (iFQ: Institut für Forschungsinformation und
Qualitätssicherung): Hazardeure nur in Deutschland?
Institutionelle Bedingungen wissenschaftlicher Karrieren im
internationalen Vergleich
* Harald Schomburg (INCHER: Internationales Zentrum für Berufs- und
Hochschulforschung an der Universität Kassel): Wege zur Professur.
Ein Vergleich zwischen den USA und Deutschland
* Prof. Dr. Nikos Psarros (Universität Leipzig): Einkommen und
wissenschaftliche Tätigkeit an der Deutschen Universität -
historischer Abriss einer paradoxen Situation.

Workshop III: Akademische Beschäftigungssituationen und
Geschlechterverhältnisse

* Dr. Gisela Notz (Friedrich Ebert Stiftung):
Geschlechterstereotypen und weibliche Karrieremuster in der
Wissenschaft
* Dr. Marianne Kriszio (BUKOF, Gleichstellungsbeauftragte
Humboldt-Universität)): Die traditionelle Personalstruktur und die
ständige Verfehlung von Gleichstellung
* PD Dr. Elisabeth Meyer-Renschhausen (PrivatdozentInnen-Initiative
Berlin): Zur Situation von Privatdozentinnen und Privatdozenten

Workshop IV: Professionell statt professoral! – Sofortforderungen und
perspektivische Maßnahmen einer aufgabengerechten Reform der
Personalstruktur

* Barry Linnert (LAMB): Zur Situation des akademischen Mittelbaus –
Forderungen an eine neue Personalstruktur
* Klaus Böhme (ver.di-Bundesfachbereichsvorsitzender FB 5 Bildung):
Auf dem richtigen Weg in die »Wissensgesellschaft«? – Prekarität
und Scheinselbstständigkeit an den Hochschulen –
ver.di-Forderungen für das wissenschaftliche Personal
* Dr. Claudia Kleinwächter (GEW Hauptvorstand): Wissenschaft als
Beruf! Zur Aktualisierung eines gewerkschaftlichen Reformkonzeptes

Workshop V: Prekarisierung und Wissenschaftsentwicklung

* Matthias Neis (Uni Jena): Prekarität und Reproduktionsfähigkeit
des Wissenschaftssystems: wissenschaftssoziologische Konsequenzen
atypischer Beschäftigung
* Daniel von Fromberg/Lars Bretthauer ( REFLECT - Assoziation für
politische Bildung und Gesellschaftsforschung): Zum Verhältnis von
Prekarisierung und inhaltlicher Marginalisierung von
Theorietraditionen – taugen die Begriffe für soziale Kämpfe?

12.30 – 14.00 Mittagspause
14.00 – 17.00 Uhr
Abschlussplenum: Ergebnisse und Perspektiven

* Dr. Andreas Keller (GEW Geschäftsführender Vorstand): Einführung
in die Schlussdiskussion »Visionen und Grundbausteine einer Reform
der Personalstruktur an Hochschulen«:
Ergebnisse der Panels
Generaldebatte
weitere Schritte

*Anmeldung/Organisation*

Zeit: 11./12. Januar 2008
Ort: Universität Leipzig
Kosten:
Für die Tagung wird ein Kostenbeitrag von 10,- Euro (5,- Euro) erhoben.
Unterkunft:
Auf ausdrücklichen Wunsch vermitteln wir sehr einfache
Übernachtungsmöglichkeiten (Turnhalle).

Geschrieben von: lector Thursday, 20.12.2007, 12:26
derstandard.at/?id=3157168


QUOTE
"Die Angst vor dem finanziellen Loch ist weg"
Freie Dienstnehmer be¬kommen künftig Arbeits¬lose, Selbst¬ständige können für ein Modell optieren - "Einkommen werden sinken"




Bleibt nur zu hoffen, dass niemand hier glaubt, das Thema habe mit ihr oder ihm nichts zu tun, oder könne mit ihr oder ihm nie was zu tun haben.

Geschrieben von: lector Friday, 11.01.2008, 14:45
[Aussendung IFK]

Mac-Jobs, prekäre Verhältnisse, neue Armut: Die westlich geprägten Gesellschaften befinden sich im Umbruch, und die Schere zwischen Arm und Reich geht auseinander. Spätestens seit den Unruhen in den Pariser Banlieues 2005 wurde deutlich, dass sich Politik und Gesellschaft mit der neuen Armut auseinandersetzen müssen. Die ReferentInnen dieser Tagung analysieren die Herkunft des Prekariats- und Armutsbegriffs und die aktuellen Bilder und Metaphern der Unterschicht-Debatte. Schließlich kommen alte und neue Ein- und Ausschließungsprozesse zur Sprache, die die Rede von den "neuen Unterschichten" kennzeichnen. Mit dieser Tagung sollen die gegenwärtigen Diskurse in Politik, Medien und Wissenschaft kritisch hinterfragt werden.


IFK_Tagung
UNTERSCHICHT. ZUR GESCHICHTE UND GEGENWART DER "ARMUT"
Ort: IFK, 1010 Wien, Reichsratsstraße 17/DG,
18. Jänner 2008, 14.00 s. t. - 18.30 Uhr (öffentlich, freier Eintritt)

"Unterschicht. Eine Gespensterdebatte" - mit diesem Bezug auf Karl Marx' berühmten Satz "Ein Gespenst geht um in Europa" betitelt Rolf Lindner (Humboldt-Universität zu Berlin) seinen Vortrag. Seine These: Mit Kategorien wie "sozial Schwache" wird die Individualisierung der Gesellschaft vorangetrieben. Die "sozial Schwachen" werden mit einer bestimmten Lebensführung in Verbindung gebracht, die wie auch schon im 19. Jahrhundert, eine Unterscheidung der Armen einführt - jene in "deserving" und "undeserving poor".
Seit einigen Jahrzehnten galt die "Klassengesellschaft" in den europäischen Gesellschaften als überwunden, so Sighard Neckel (Universität Wien). Seit einigen Jahren ist aber "das Schrumpfen der Mitte", die zunehmende Kluft zwischen Unten und Oben in unserer Gesellschaft wieder zu beobachten. Welche Konsequenzen das für die Betroffenen hat, wird auch Thema seines Vortrags sein.
"Dreckig, häßlich, platt" - so die Vorstellungen über das Prekariat um 1900. Oder doch von heute? Rebekka Habermas (Georg-August-Universität Göttingen) widmet sich in ihrem Vortrag jenen Debatten um die Eigenschaften des Prekariats um 1900, die jedoch erstaunlich aktuell klingen.
Auch Wolfgang Maderthaner (Verein für Geschichte der Arbeiterbewegung, Wien) geht ins 19. Jahrhundert zurück und beschäftigt sich in seinem Vortrag mit dem Titel "Anspruchsvolle Schäbigkeit" mit der Wiener Unterschicht. Ihn interessiert die Welt der Vorstadt: der Zuwanderer und Zuwanderinnen, ProletarierInnen und der städtischen Unterschichten rund um den Praterstern und das Neulerchenfeld. Das Elend dieser Orte verbarg sich hinter einer Fassade beeindruckender Schönheit - der anspruchsvollen Schäbigkeit -, die die Architektur der Ringstraßenbauten imitierte.
Zum Abschluss der Tagung kehrt Lutz Musner (IFK, Wien) ins 21. Jahrhundert zurück und beschäftigt sich mit den aktuellen Veränderungen der Arbeitswelt. Ihn interessieren die kulturellen Begleitphänomene von Überforderung und Desorientierung, die mit der zunehmenden Verunsicherung der ArbeitnehmerInnen einhergehen.

Anlässlich dieser Tagung erscheint das von Lutz Musner (IFK, Wien) und Rolf Lindner (Humboldt-Universität zu Berlin) herausgegebene Buch "Unterschicht. Kulturwissenschaftliche Erkundungen der "Armen" in Geschichte und Gegenwart" (Rombach Verlag, Reihe Parabasen) - es kann am IFK erworben werden, oder im Buchhandel.


TeilnehmerInnen, Abstracts und Programm: www.ifk.ac.at

:::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::::

___________________________________________________________

IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften
Reichsratsstraße 17
1010 Wien
Österreich/Austria
Tel.: (+43-1) 504 11 26
Fax: (+43-1) 504 11 32
www.ifk.ac.at

Geschrieben von: lector Friday, 18.04.2008, 10:51
www.univie.ac.at/IG-LektorInnen/seifert.html

Bericht von Franz Seifert zur Konferenz "Prekarisierung von Wissenschaft und wissenschaftlichen Arbeitsverhältnissen" vom 11. auf den 12. Jänner dieses Jahres in Leipzig

Geschrieben von: lector Thursday, 26.06.2008, 09:28
Prekarisierung von Wissenschaft und wissenschaftlichen Arbeitsverhältnissen (Leipzig, 11.-12.1.2008)

Der Bericht von Franz Seifert
jetzt auf der neuen Webseite der IG-Externe LektorInnen:

www.ig-elf.at/index.php?id=51

Ein Zitat daraus -

QUOTE
Die Aufgaben der modernen Hochschule sind mit dem traditionellen Konzept der Ordinarienuniversität unvereinbar geworden. Mit der "Lebenslüge" von der Professorenkarriere müsse Schluß sein. Durch sie wird der wissenschaftliche Nachwuchs lediglich über Jahrzehnte in Abhängigkeit gehalten.


Geschrieben von: lector Friday, 4.07.2008, 10:02
Tagungsband mit den Beitraegen zum Kongress "Prekarisierung von
Wissenschaft und wissenschaftlichen Beschäftigungsverhältnissen":

www.rosalux.de/cms/fileadmin/rls_uploads...s/Manuskripte_78.pdf


[Hinw. Liste IG-Externe, AT]

Geschrieben von: lector Monday, 14.07.2008, 11:23
Ein Hinweis aus der Liste IG-Externe [AT]


Vana, Irina: Freiheitsgewinn oder Prekarisierung? Eine empirische
Typologie der Erwerbs- und Lebenslagen mehrfach beschäftigter
Akademikerinnen in Wien und Umgebung. Diplomarbeit an der Universität
Wien, Fakultät für Sozialwissenschaften, 2008.

othes.univie.ac.at/523/1/diplom18_1.pdf



QUOTE
Abstract:
Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich mit der Erwerbsform der
Mehrfachbeschäftigung von Akademikerinnen in Wien und Umgebung. Im
Mittelpunkt der qualitativen Untersuchung stehen die Fragen nach den
Handlungsmöglichkeiten und Umgangsformen der Akademikerinnen mit der
spezifischen Erwerbsform der Mehrfachbeschäftigung und jene nach den diese
konstituierenden Lebenslagen. Ergebnis der Untersuchung ist eine Typologie
unterschiedlicher Erwerbs- und Lebenslagen mehrfach beschäftigter Frauen
mit akademischer Ausbildung. Diese wurde auf Basis von 25
problemzentrierten Interviews in Abhängigkeit von den Grundlagen, deren
Motiven zur Aufnahme mehrerer Tätigkeiten und den beschriebenen
Lebenslagen gebildet. Die Studie folgt zwei Argumentationssträngen: Zum
einen wird die Mehrfachbeschäftigung als alternative, atypische
Erwerbsform dem Normalarbeitsverhältnis gegenübergestellt und die These
aufgegriffen, dass diese der individuellen Lebensplanung und den
Erwerbswünschen der Frauen besser entspricht als die hoch standardisierte
Form des Normalarbeitsverhältnisses. Zum anderen wird untersucht inwieweit
das Abweichen von den Normalitätsstandards in der Mehrfachbeschäftigung
prekäre Lebens- und Erwerbsbedingungen fördert. Basierend auf dem
Zonenkonzept Robert Castels (2000) werden die unterschiedlichen
Erwerbstypen näher an der Zone der Integration oder der Zone der
Prekarität verortet und Problemlagen aber auch Vorzüge der
Mehrfachbeschäftigung von Akademikerinnen herausgearbeitet. Nebst der
Analyse der Gründe für Mehrfachbeschäftigung und der Lebenslagen der
mehrfach beschäftigten Akademikerinnen bietet die Arbeit eine
grundsätzliche theoretische und empirische Annäherung an das Phänomen der
Mehrfachbeschäftigung als atypische Beschäftigung und der damit
verbundenen potentiellen Problemlagen hinsichtlich der
Arbeitsmarktposition und der Beschäftigungssituation mehrfach
beschäftigter Akademikerinnen. Die Entwicklungstrends in der
Mehrfachbeschäftigung werden anhand der Daten des Hauptverbands der
Sozialversicherungsträger (Statistik Austria 1987-2006b; Haydn
1995-2007)und der Arbeitskräfteerhebung (Statistik Austria 2006; EUROSTAT
2007) nach Geschlecht für Österreich und Wien dargestellt.


Geschrieben von: lector Wednesday, 1.10.2008, 21:16
TEXT: science.orf.at/science/news/152741


QUOTE
Jungakademiker: Zwei Drittel prekär beschäftigt

Der Berufseinstieg gestaltet sich für Studienabsolventen problematisch: 62 Prozent gaben in einer Umfrage an, dass sie von prekären Arbeitsverhältnissen betroffen sind.

Gewünscht werden bessere Rahmenbedingungen durch den Staat, sagt Christoph Lipinski, Vorsitzender der "neuBASIS Wien".

Die Nachwuchsgruppe des "Bund sozialdemokratischer Akademiker" (BSA) präsentierte am Mittwoch bei einer Pressekonferenz eine Studie über die soziale Situation von Jungakademikern. Dabei wurden in Wien 195 Studienabsolventen befragt.

Wunschpraktikum nur für die Hälfte

Schon während des Studiums gestaltet sich laut Studie das Sammeln von Berufserfahrung schwierig: 49 Prozent der Befragten nehmen Praktika als finanzielle Belastung wahr. So hätten immerhin knapp die Hälfte laut Lipinski Probleme, aufgrund der fehlenden finanziellen Mittel das Praktikum ihrer Wahl zu ergreifen.

Gesetzliche Regelungen gefordert

70 Prozent der Befragten sprachen sich im Rahmen der laut Auftraggebern "repräsentativen Umfrage für Wien" für gesetzliche Regelungen für Studierendenpraktika aus, die einen Minimallohn festschreibt. 64 Prozent forderten kollektivvertragliche Regelungen.

Als eine weitere Lösung würden knapp über die Hälfte den Ausbau der staatlichen Förderung, etwa über die Gründung eines staatlichen Fonds zur Unterstützung von Studierenden, begrüßen.

Fixanstellung und Überstundenbezahlung

Die Situation der Studierenden würden nach Ansicht der befragten Jungakademiker u.a. höhere Stipendien als Studienbeihilfe und eine bessere Bezahlung von Praktika verbessern.

Als positive Maßnahmen für einen besseren Berufseinstieg nannten die Befragten u.a. Förderungsmodelle für Unternehmen, die den Absolventen nach ihrer Probezeit auch eine Fixanstellung geben, und die Abschaffung von Arbeitsverträgen, in denen Überstunden nicht ausgezahlt werden, sowie die verpflichtende Einführung von Kollektivverträgen.

[science.ORF.at/APA, 1.10.08]


Geschrieben von: KARL Thursday, 16.10.2008, 16:11


Vernetzungstag und Symposium

Die Prekarisierung von Arbeit und Leben nimmt zu. Materielle Verarmung, Vereinzelung und Spaltung der Gesellschaft sind (absehbare) Folgen dieser Entwicklung und machen eine Vernetzung von Initiativen und Handlungsansätzen notwendig. Die zwei¬tägige Veranstaltung Freiheit und Prekarität will Forum sein und Raum bieten für Reflexionen und Strategien zwischen Ökonomie, Gesellschaftspolitik und Philosophie, für Diskussionen, für Ergebnis und Nachhaltigkeit, für Praxis und Erfahrung. Ziel ist ein wissenschaftlicher, künstlerischer, kultureller, zivilgesellschaftlicher, politischer und in jedem Fall feministischer Austausch zwischen AkteurInnen, Berufsgruppen und Regionen, um auf dieser Basis handlungsorientierte Konsequenzen ziehen zu können.

www.frauenkultur.at/linz2008 mit allen Infos

Geschrieben von: lector Thursday, 8.01.2009, 22:47




DAS DRAMA DER EXKLUSION
Tagung am IFK
16. Jänner 2009 (öffentlich zugänglich, freier Eintritt)
Zeit: 14.30-18.15 Uhr
Ort: IFK, 1010 Wien, Reichsratsstraße 17/DG

Der Sozialwissenschafter Heinz Bude eröffnet die Tagung mit einem Vortrag über die schrittweise Degradierung der Armen, die dazu führt, dass sie schließlich vollkommen außerhalb des Sozialen stehen. Bude meint, dass sie dadurch "überflüssig" würden und keinen angestammten Ort, keine Adresse mehr hätten, sondern bloß ein gemeinsames Schicksal.
Michaela Moser von der Armutskonferenz berichtet in ihrem Vortrag "Wir sind keine Bittsteller, wir wollen Respekt" darüber, wie Armutsbetroffene selbst Strategien gegen ihre Situation entwickeln. Sie gibt einen Überblick über aktuelle Initiativen zur Stärkung der Teilhabe von Menschen mit Armutserfahrungen und ihren Kämpfen um Subjektstatus, Deutungsmacht und politische Einflussnahme.
Der Soziologe Heinz Steinert plädiert dafür, sich genauer anzusehen, welche Vorgänge und Phänomene sich hinter dem Begriff "soziale Ausschließung" verbergen. Für die Wissenschaft interessant werde dieser Begriff dann, wenn wir darunter einen Vorgang verstehen - keinen Zustand, meint Steinert.
Abschließend spricht die Soziologin Hilde Weiss von der Universität Wien über die Veränderung in den Begrifflichkeiten der sozialen Ungleichheit. Heute, so Weiss, werde über die Wiederkehr der bereits verabschiedeten Klassengesellschaft diskutiert - die Phase des Wohlstands für breite Bevölkerungsschichten müsse als historische Ausnahmeerscheinung gesehen werden.

Konzeption:
Lutz Musner (IFK, Wien)

TeilnehmerInnen:
Heinz Bude (Fachbereich 05, Gesellschaftswissenschaften, Universität Kassel); Michaela Moser (Die Armutskonferenz, Wien; Vizepräsidentin des European Anti-Poverty Network); Heinz Steinert (Wien; Soziologie, Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt/Main); Hilde Weiss (Institut für Soziologie, Universität Wien)


---

QUOTE
die Phase des Wohlstands für breite Bevölkerungsschichten [...] als historische Ausnahmeerscheinung

Ach ja?

Geschrieben von: lector Saturday, 17.01.2009, 14:59
science.orf.at/science/news/154126

Der soziale "Ausschluss" greift um sich
Schon vor der aktuellen Wirtschaftskrise haben Soziologen eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft konstatiert. Weniger Armut als den Mangel an Selbstbestimmung meinen sie mit dem Begriff der sozialen "Ausgeschlossenheit". Für den Soziologen Heinz Bude von der Universität Kassel charakterisiert er die Entwicklungen der Gegenwart wie kein anderer.


...


Heinz Bude war Teilnehmer der Tagung "Das Drama der Exklusion", die am Freitag, 16.1.2008, am IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften, stattgefunden hat.
-> Mehr über die Tagung -> www.ifk.ac.at/calendar.php?e=347


Siehe auch das vorige Posting.

Geschrieben von: lector Tuesday, 15.09.2009, 19:13
Veranstaltung in Wien am 14. Oktober 2009 - s. Flyer!

Geschrieben von: lector Friday, 23.10.2009, 19:17
science.orf.at/stories/1630035/
Kategorie: Arbeitsverhältnisse Erstellt am 23.10.2009.


QUOTE
Was man gegen Prekarisierung tun könnte

Projektorientierung, befristete Verträge, keine Anstellungen: Die Prekarisierung der Arbeit schreitet auch in der Wissenschaft voran. Was man aus Sicht der Betroffenen dagegen tun kann, hat eine aktuelle Studie untersucht. Die Ergebnisse sind theoretischer Natur - denn die Betroffenen sind kollektiv kaum handlungsfähig.

Warum das so ist, beschreibt der Sozialwissenschaftler Franz Seifert in einem Gastbeitrag. Eine Schlüsselrolle spielen systemische Insider und - viel mehr noch - die große Zahl der Betroffenen.


Prekarisierung wird in der Wissenschaft endemisch

Von Franz Seifert

Franz Seifert ist Biologe sowie Sozialwissenschaftler und leitet derzeit ein FWF-Projekt zu transnationalen sozialen Bewegungen.




Beitrag a.O. lesen!

Geschrieben von: lector Tuesday, 17.11.2009, 21:36
Morgen, Mittwoch, 18.11., 19:00 findet im Französischen Kulturinstitut ein
Vortrag statt, der viele Leute auf dieser Liste interessieren könnte -
nicht zuletzt mit Blick auf die internationale Situation prekärer
Arbeitsbedingungen von WissenschafterInnen.
Es handelt sich um den ersten Vortrag in einer Serie, die den Titel "Die
Sozialwissenschaften und die aktuellen

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11 Nov 2015 15:39 #2 von Carolus
orf.at/stories/2308911/

Suche nach Weg aus Falle Praktikum



orf.at/stories/2308911/2308912/

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10 Mär 2017 18:34 #3 von Carolus
science.orf.at/stories/2830067/

Zufrieden im Prekariat?

Auch Universitäten sind heute von Prekarisierung betroffen. Befristete Teilzeitstellen gehören für den wissenschaftlichen Nachwuchs zum Standard. Aber trotz ihrer unsicheren Zukunft sind viele Wissenschaftler zumindest relativ zufrieden mit dem Arbeitsumfeld.

Während ein klassisches Normalarbeitsverhältnis Absicherung, Partizipationsmöglichkeiten und Aufstiegschancen bereithält, ist Prekarität von Unsicherheit und Lücken in der Erwerbsbiographie gekennzeichnet. „Man muss aber zwischen atypischer und prekärer Beschäftigung unterscheiden“, erklärt Jörg Flecker, Professor für Soziologie an der Universität Wien. Als „atypisch“ gelten alle Arbeitsverhältnisse, die vom klassischen Normalarbeitsverhältnis abweichen, also nicht Vollzeit, unbefristet oder nicht sozialversichert sind. Darunter fallen Teilzeit, geringfügige Beschäftigung, Leiharbeit, Neue Selbstständige und WerkvertragsnehmerInnen. In Österreich ist bereits ein Drittel der unselbständig Beschäftigten atypisch beschäftigt.


Weiterlesen bitte a.a.O.

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24 Okt 2018 20:06 #4 von Karl
Das neue Prekariat

Die Generation Praktikum lässt neben und nach dem Studium ein Praktikum aufs andere folgen: unter- und immer öfter sogar unbezahlt - und oft genug mit wenig Aussicht auf einen echten Job danach

Text -> im FALTER lesen

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28 Feb 2023 22:53 - 28 Feb 2023 22:54 #5 von Carolus
science.orf.at/stories/3217903/- dort den Beitrag lesen.

Uni Wien
Aktionsmonat gegen prekäre Anstellungen

An der Uni Wien gehen die Proteste junger Forscherinnen und Forscher und des Mittelbaupersonals gegen prekäre und befristete Dienstverhältnisse in die nächste Runde: Nachdem sie im Spätherbst für bessere Arbeitsbedingungen auf die Straße gingen, soll der März zum Aktionsmonat unter dem Motto „Fair statt prekär: Uni neu denken“ werden, kündigte die Initiative Unterbau Uni Wien an.


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Letzte Änderung: 28 Feb 2023 22:54 von Carolus. Grund: Format

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