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- Maya gingen womöglich an ihrer ausgeklügelten Wassertechnik zugrunde
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| Von Anthropologie bis Zoologie |
Maya gingen womöglich an ihrer ausgeklügelten Wassertechnik zugrunde
- Jupiterl
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23 Aug 2016 13:52 #1
von Jupiterl
Wien – Die Kultur der Maya, ein Flickenteppich unterschiedlicher Völker und Reiche, geeint durch eng miteinander verwandte Sprachen, erreichte im heutigen Mittelamerika zwischen 300 und 900 ihren Höhepunkt – um dann beinahe plötzlich zu kollabieren. Welche dramatischen Ereignisse die Maya bereits im neunten Jahrhundert dazu veranlassten, ihre gewaltigen Städte aufzugeben, ist bis heute umstritten.
Nach dem Ende der Spätklassik um 900 verfiel die blühende Zivilisation jedenfalls binnen weniger Jahrzehnte. Bereits ab der Mitte des 10. Jahrhunderts werden im gesamten Tiefland keine monumentalen Steinstelen mehr errichtet. Neben Epidemien oder Kriegen wird oft auch Wassermangel als Ursache für den Zusammenbruch genannt. Wissenschafter von der TU Wien lieferten nun auf Basis sozio-hydrologischer Rechenmodelle dafür neue Belege: Gerade die Bewässerungstechnik, die den Maya in Dürrezeiten oft wichtige Dienste geleistet hat, könnte die Gesellschaft verwundbarer gegenüber großen Katastrophen gemacht haben.
Wasser lässt Bevölkerung wachsen
"Wasser beeinflusst die Gesellschaft und die Gesellschaft beeinflusst das Wasser", erklärte Linda Kuil, Dissertantin von Günter Blöschl im FWF-Doktoratskolleg "Wasserwirtschaftliche Systeme" an der Technischen Universität (TU) Wien in einer Aussendung. So bestimme der Wasservorrat wie viel Nahrung zur Verfügung stehe und beeinflusse somit das Bevölkerungswachstum. Bei steigender Einwohnerzahl werde umgekehrt in den natürlichen Wasserkreislauf eingegriffen – etwa durch den Bau von Wasserreservoirs.
Die TU-Wissenschafter versuchen, diese Wechselwirkungen zwischen soziologischen und hydrologischen Effekten in mathematische Modelle zu fassen. So können etwa zwischen vorhandener Nahrungsmenge und Geburtenrate mathematische Zusammenhänge hergestellt werden, oder zwischen den Erinnerungen an eine Dürre und der gesellschaftlichen Entscheidung, neue Wasserreservoirs zu bauen. Kombiniert man solche Zusammenhänge mit historischen oder aktuellen Daten, lassen sich verschiedene Szenarien des Zusammenspiels von Mensch und Natur berechnen.
Weiteres:
derstandard.at/2000043227408/Maya-gingen-womoeglich-an-ihren-WasserreservoirsNiedergang-gebracht-haben
Maya gingen womöglich an ihrer ausgeklügelten Wassertechnik zugrunde wurde erstellt von Jupiterl
Maya gingen womöglich an ihrer ausgeklügelten Wassertechnik zugrunde
23. August 2016, 12:41
Sozio-hydrologische Rechenmodelle an der TU Wien weisen auf Verwundbarkeit hoch entwickelter Gesellschaften hin
23. August 2016, 12:41
Sozio-hydrologische Rechenmodelle an der TU Wien weisen auf Verwundbarkeit hoch entwickelter Gesellschaften hin
Wien – Die Kultur der Maya, ein Flickenteppich unterschiedlicher Völker und Reiche, geeint durch eng miteinander verwandte Sprachen, erreichte im heutigen Mittelamerika zwischen 300 und 900 ihren Höhepunkt – um dann beinahe plötzlich zu kollabieren. Welche dramatischen Ereignisse die Maya bereits im neunten Jahrhundert dazu veranlassten, ihre gewaltigen Städte aufzugeben, ist bis heute umstritten.
Nach dem Ende der Spätklassik um 900 verfiel die blühende Zivilisation jedenfalls binnen weniger Jahrzehnte. Bereits ab der Mitte des 10. Jahrhunderts werden im gesamten Tiefland keine monumentalen Steinstelen mehr errichtet. Neben Epidemien oder Kriegen wird oft auch Wassermangel als Ursache für den Zusammenbruch genannt. Wissenschafter von der TU Wien lieferten nun auf Basis sozio-hydrologischer Rechenmodelle dafür neue Belege: Gerade die Bewässerungstechnik, die den Maya in Dürrezeiten oft wichtige Dienste geleistet hat, könnte die Gesellschaft verwundbarer gegenüber großen Katastrophen gemacht haben.
Wasser lässt Bevölkerung wachsen
"Wasser beeinflusst die Gesellschaft und die Gesellschaft beeinflusst das Wasser", erklärte Linda Kuil, Dissertantin von Günter Blöschl im FWF-Doktoratskolleg "Wasserwirtschaftliche Systeme" an der Technischen Universität (TU) Wien in einer Aussendung. So bestimme der Wasservorrat wie viel Nahrung zur Verfügung stehe und beeinflusse somit das Bevölkerungswachstum. Bei steigender Einwohnerzahl werde umgekehrt in den natürlichen Wasserkreislauf eingegriffen – etwa durch den Bau von Wasserreservoirs.
Die TU-Wissenschafter versuchen, diese Wechselwirkungen zwischen soziologischen und hydrologischen Effekten in mathematische Modelle zu fassen. So können etwa zwischen vorhandener Nahrungsmenge und Geburtenrate mathematische Zusammenhänge hergestellt werden, oder zwischen den Erinnerungen an eine Dürre und der gesellschaftlichen Entscheidung, neue Wasserreservoirs zu bauen. Kombiniert man solche Zusammenhänge mit historischen oder aktuellen Daten, lassen sich verschiedene Szenarien des Zusammenspiels von Mensch und Natur berechnen.
Weiteres:
derstandard.at/2000043227408/Maya-gingen-womoeglich-an-ihren-WasserreservoirsNiedergang-gebracht-haben
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