Löschte der "Schwarze Tod" der Spätantike das halbe Oströmische Reich aus?

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02 Jan 2020 12:02 #1 von Jupiterl
ÜBERSCHÄTZTE PANDEMIE
Löschte der "Schwarze Tod" der Spätantike das halbe Oströmische Reich aus?
2. Jänner 2020, 06:00

Die Justinianische Pest soll Millionen Opfer gefordert und die Antike indirekt beendet haben. Dieses Schreckensszenario wird nun in Zweifel gezogen.

Denkt man an historische Seuchenausbrüche, kommt einem automatisch der Schwarze Tod des 14. Jahrhunderts in den Sinn. Die von dem Bakterium Yersinia pestis ausgelöste Beulenpest gilt als eine der schlimmsten Pandemien der Geschichte: Geschätzte 25 Millionen Menschen wurden zwischen 1346 und 1353 von ihr dahingerafft – wahrscheinlich ein gutes Drittel der damaligen europäischen Bevölkerung.

Es war freilich nicht die erste große Seuchenwelle, die Europa getroffen hat. Schon im Neolithikum könnte die Pest gewütet haben. Und im zweiten Jahrhundert grassierte beinahe auf dem gesamten Gebiet des Römischen Reiches die sogenannte Antoninische Pest. Allerdings wird diese mittlerweile von vielen Wissenschaftern nicht mit Yersinia pestis in Zusammenhang gebracht. Vermutlich waren Pocken- oder Masernviren verantwortlich. Anders dagegen sieht es mit der Justinianischen Pest aus, die in der Spätantike und im Frühmittelalter zahllose Todesopfer forderte.

Weiteres:
www.derstandard.at/story/2000112714979/l...e-ostroemische-reich

www.pnas.org/content/116/51/25546
Es bedanken sich: Karl

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22 Mär 2020 07:34 #2 von Jupiterl
GESCHICHTE ÖSTERREICHS
"Justinianische Pest": Verheerende Seuche oder doch nur eine kleine Krankheitswelle?
Johannes Preiser-Kapeller 20. März 2020, 07:00

Die "Justinianische Pest" suchte im 6. Jahrhundert auch Österreich heim – aber wie schlimm war die Seuche tatsächlich? Historikerinnen und Historiker sind sich uneins über die wahren Ausmaße der Pandemie des frühen Mittelalters

"Während dieser Zeit gab es eine Seuche, durch die die ganze Menschheit beinahe vernichtet wurde. (…) Es ist unmöglich, eine Erklärung in Worten auszudrücken, außer es auf Gott zu beziehen. Denn (die Seuche) kam nicht nur in einem Teil der Welt auf noch über bestimmte Menschen, noch beschränkte sie sich auf irgendeine Jahreszeit (…). Sie umfasste die gesamte Welt und vernichtete das Leben aller Menschen, obwohl sie sich voneinander unterschieden, und berücksichtigte weder Geschlecht noch Alter."

So beschreibt als Augenzeuge der Historiker Prokop den Ausbruch einer Epidemie im Jahr 542 nach Christus in der oströmischen Hauptstadt Konstantinopel (dem heutigen Istanbul), der nach seinen Angaben die Hälfte der wohl 500.000 Einwohner zum Opfer fielen. Sogar der damalige Kaiser Justinian I., nach dem die Forschung die Seuche heute benennt, erkrankte, erholte sich aber wieder. Eingeschleppt wurde die Krankheit, das weiß man heute, am Bosporus über die aus Ägypten eintreffende Getreideflotte. Auf den Handelsrouten zu Wasser und zu Lande verbreitete sie sich dann vom Mittelmeerraum bis hin nach Irland. Bis zur Mitte des 8. Jahrhunderts kehrte die Seuche in Wellen wieder und tötete unzählige Erkrankte.

Weiteres:
www.derstandard.at/story/2000115630847/j...eine-krankheitswelle

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