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Wiener Stadtarchäologie öffnet 7.000 Jahre altes Zeitfenster
- Jupiterl
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21 Mär 2015 11:38 - 21 Mär 2015 11:39 #1
von Jupiterl
Ein älteres Vindobona?
Im dritten Bezirk sind spätkeltische Siedlungsreste schon seit längerer Zeit aus der Rudolfstiftung, Ungargasse und Engelsberggasse bekannt. Die Stadtarchäologie fand in der Rasumofskygasse nun erstmals in Siedlungsstrukturen, also Grubenhäusern, Brunnen, Gruben und Öfen, spätkeltische Funde zusammen mit römischen Importgütern. Amphoren aus dem Adriaraum, Schreibgeräte als früheste Zeugnisse für Schriftlichkeit im Wiener Raum und »Schwarze Sigillata« als besondere Feinkeramik. Sie sind somit die ältesten römischen Funde im Wiener Raum. Damit zeichnen sich nicht nur frühe Handelsbeziehungen mit Italien ab.
Es zeigt sich auch ein gewisser Romanisierungsgrad einer wahrscheinlich hochgestellten keltischen Elite auf diesem Siedlungsplatz in augusteischer Zeit, also um die Zeitenwende. Die hervorragende Stellung der dort lebenden Personen wird zum einen durch den Nachweis einer Münzproduktion unterstrichen. Gefundene sogenannte »Tüpfelplatten« sind Tonplatten mit kleinen Vertiefungen, die zur Herstellung von Münzrohlingen dienten. Des Weiteren zeigen Werkstattreste, dass Bernstein vermutlich zu Perlen verarbeitet und Objekte aus Bronze hergestellt wurden, da Gussformen gefunden wurden.
Da der antike Name »Vindobona« keltischen Ursprungs ist, kann berechtigterweise angenommen werden, dass an diesem Siedlungsplatz das »erste« frühe Vindobona entstanden ist. Dieser Name wurde dann später, nach der Okkupation, von den Römern übernommen.
Weiteres:
www.archaeologie-online.de/magazin/nachr...s-zeitfenster-33505/
Wiener Stadtarchäologie öffnet 7.000 Jahre altes Zeitfenster wurde erstellt von Jupiterl
Wiener Stadtarchäologie öffnet 7.000 Jahre altes Zeitfenster
Kategorie: Ausgrabungen
20.03.2015 - Stadtarchäologie Wien / AB
Ein »Lichtschacht« im 3. Bezirk schickt ForscherInnen auf Zeitreise in die Vergangenheit: In der Rasumofskygasse haben Ausgrabungen der Stadtarchäologie Wien frühneolithische Gruben ebenso zu Tage gebracht wie keltische Münzproduktion und einen monumentalen Graben, der einmal das Kloster St. Maria und die spätmittelalterliche Vorstadt St. Niklas schützte.
Kategorie: Ausgrabungen
20.03.2015 - Stadtarchäologie Wien / AB
Ein »Lichtschacht« im 3. Bezirk schickt ForscherInnen auf Zeitreise in die Vergangenheit: In der Rasumofskygasse haben Ausgrabungen der Stadtarchäologie Wien frühneolithische Gruben ebenso zu Tage gebracht wie keltische Münzproduktion und einen monumentalen Graben, der einmal das Kloster St. Maria und die spätmittelalterliche Vorstadt St. Niklas schützte.
Ein älteres Vindobona?
Im dritten Bezirk sind spätkeltische Siedlungsreste schon seit längerer Zeit aus der Rudolfstiftung, Ungargasse und Engelsberggasse bekannt. Die Stadtarchäologie fand in der Rasumofskygasse nun erstmals in Siedlungsstrukturen, also Grubenhäusern, Brunnen, Gruben und Öfen, spätkeltische Funde zusammen mit römischen Importgütern. Amphoren aus dem Adriaraum, Schreibgeräte als früheste Zeugnisse für Schriftlichkeit im Wiener Raum und »Schwarze Sigillata« als besondere Feinkeramik. Sie sind somit die ältesten römischen Funde im Wiener Raum. Damit zeichnen sich nicht nur frühe Handelsbeziehungen mit Italien ab.
Es zeigt sich auch ein gewisser Romanisierungsgrad einer wahrscheinlich hochgestellten keltischen Elite auf diesem Siedlungsplatz in augusteischer Zeit, also um die Zeitenwende. Die hervorragende Stellung der dort lebenden Personen wird zum einen durch den Nachweis einer Münzproduktion unterstrichen. Gefundene sogenannte »Tüpfelplatten« sind Tonplatten mit kleinen Vertiefungen, die zur Herstellung von Münzrohlingen dienten. Des Weiteren zeigen Werkstattreste, dass Bernstein vermutlich zu Perlen verarbeitet und Objekte aus Bronze hergestellt wurden, da Gussformen gefunden wurden.
Da der antike Name »Vindobona« keltischen Ursprungs ist, kann berechtigterweise angenommen werden, dass an diesem Siedlungsplatz das »erste« frühe Vindobona entstanden ist. Dieser Name wurde dann später, nach der Okkupation, von den Römern übernommen.
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www.archaeologie-online.de/magazin/nachr...s-zeitfenster-33505/
Letzte Änderung: 21 Mär 2015 11:39 von Jupiterl.
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